Virtualisierung: ESXi ausprobieren auf dem Mac
Wer sich mit Virtualisierung beschäftigt, kommt um VMWare nicht herum. VMWare Workstation haben sicherlich einige von euch schon ausprobiert, sobald es dann aber in Richtung „Server-Virtualisierung“ geht wird die Luft schon dünner.
Wenn man Virtualisierungssoftware (auch Hypervisor genannt) grob unterteilen möchte, gibt es 2 Arten:
- Hypervisor, die direkt auf der Hardware laufen („bare metal“, also selbst eine Art Minibetriebssystem) und kein Host-Betriebssystem benötigen. Bekannte Produkte sind hier VMWare ESX, der kostenlose VMWare ESXi, XenServer Hypervisor, Microsofts Hyper-V, Sie werden auch als „Type 1“ oder „Native VM“ bezeichnet.
- Applikationen, die auf einem Betriebssystem installiert werden, und dann als Programm gestartet werden. Bekannte Vertreter sind da Sun’s Open Source VirtualBox, VMWare Workstation/Server, Microsoft Virtual PC, KVM, UML, Linux VServer, OpenVZ, Virtuozzo und viele weitere. Sie werden auch als „Type 2“ oder „Hosted VM“ bezeichnet.
In der zweiten Kategorie unterscheidet man dann zwischen „Full Virtualization“ und „Paravirtualization“. Ersteres kann unveränderte Gäste starten, sprich jedes Betriebssystem auf dem Markt, während bei Paravirtualization das Gastbetriebssystem weiß, dass es virtualisiert wird und es angepasst sein muss an diese Situation, es geht also nicht mit jedem Betriebssystem.
Bei den Bare-Metal-Hypervisor gibt es natürlich Hardware-Einschränkungen, da sie direkt auf der Hardware laufen und nicht eine so große Treiber-Unterstützung mitbringen können wie moderne Windows- oder Linux-Betriebssysteme. Daher sollte man sich vorher informieren, ob beispielsweise ESXi auf seiner Hardware überhaupt läuft.
Um etwas mit ESXi zu testen, habe ich mir für zuhause mal einen USB-Stick erstellt mit der ESXi-Software drauf, und davon gebootet. Der Hypervisor bootete auch erfolgreich, jedoch bliebt er beim Laden der USB-Module stecken. Mein Mainboard (ein MSI 790FX GD70) wird also nicht unterstützt. Um trotzdem zu testen, startete ich es in der Firma mal testweise in VMWare Fusion. VMWare Fusion ist quasi das selbe wie VMWare Workstation, nur für Mac. Doch auch hier startete der Hypervisor nicht vernünftig, da ein Hypervisor innerhalb eines Hypervisors nicht unterstützt wird. Doch Dank eines Blog-Artikels habe ich es dennoch ans Laufen bekommen, und nun kann ich ESXi ausgiebig testen.
Ich habe also ein Mac OS X, darauf VMWare Fusion, darin wiederum ESXi installiert, und auf dem ESXi laufen dann weitere Betriebssysteme (aktuell ein Ubuntu 9.10 und Debian Lenny). Damit ich den ESXi administrieren kann, benötigt man VMWare vSphere, welches wiederum nur unter Windows läuft. Also habe ich unter Fusion noch eine Windows Virtual Machine laufen.
Ihr merkt schon, es macht Spass, soviele Betriebssysteme, teilweise verschachtelt, laufen zu lassen 😉
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Michael Kliewe, Marc Binder erwähnt. Marc Binder sagte: RT @PHPGangsta: Neuer Blogeintrag: Virtualisierung: ESXi ausprobieren auf dem Mac ( https://www.phpgangsta.de/680 ) […]
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10 Dez 09 at 17:25
Vmware sind beim Thema Mac irgendwie gespalten. Einerseits gibt es das mE sehr gute Vmware Fusion, auf der anderen Seite gibt es solch notwendige Software wie vSphere oder auch den Vmware Server Client nicht für den Mac.
Viele Grüße
Norbert Bartels
11 Dez 09 at 08:22
Das ist korrekt. Leider gibt es vSphere aber auch nicht für Linux, sondern nur für Windows, was ich eigentlich eine Schande finde.
VMWare ist also nicht nur beim Thema Mac gespalten. Und so schwer kann es für eine solche Firma nicht sein, ein GUI für Linux/Mac zu erstellen. Es ist absolut nervig, dafür extra eine Windows-VM haben zu müssen.
Übrigens ist das Problem beim XenServer Hypervisor das selbe, die haben auch nur einen Windows-Management-Client. Die haben sich wohl abgesprochen.
Michael Kliewe
11 Dez 09 at 10:48