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Selbständigkeit – Fluch oder Segen?

with 17 comments

Ich würde gern eure Meinung zum Thema Selbständigkeit hören! Warum seid ihr nicht selbständig, bzw. warum seid ihr es? Ich habe hier einige Fragen an euch, vielleicht könnt ihr uns allen helfen einen Überblick zu bekommen.

  1. Seid ihr selbständig?
  2. Was sind eurer Meinung nach die größten Vor- und Nachteile?
  3. Würdet ihr es wieder tun?
  4. Wie ist die aktuelle Marktlage, wie war sie in den vergangenen Jahren, und wie wird sie sich entwickeln?
  5. Was ist euer erfolgreichster Marketingkanal?
  6. Arbeitet ihr von zuhause, einem Büro zuhause, oder ein eigenständiges Büro woanders?
  7. Welche Förderungen gibt es heute für neue Selbständige, Ich AG oder ähnliches?
  8. Wie motiviert ihr euch täglich, gerade wenn es mal schlechter läuft?
  9. Wie lange seid ihr bereits selbständig, und was war damals der Hauptgrund? Habt ihr freiwillig euren Job aufgegeben um selbständig zu werden, oder „aus der Not heraus“ gehandelt?
  10. Womit habt ihr am meisten zu kämpfen? Neue Kunden, über die Runden zu kommen, Buchhaltung?
  11. Sonstiges?

Bevor jemand fragt: Ich plane selbst keine Selbständigkeit, mich interessiert das Thema einfach nur.

Zum Schluss noch eine kleine Umfrage:

Ich bin...

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Written by Michael Kliewe

November 6th, 2012 at 6:22 pm

17 Responses to 'Selbständigkeit – Fluch oder Segen?'

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  1. Ja, ich bin selbständig. Der größte Vorteil ist, dass ich mir meine Zeit vollkommen frei einteilen kann. Der größte Nachteil ist, dass ich mir meine Zeit frei einteilen kann. Die freie Zeiteinteilung ist nur ein Vorteil, wenn man fokussiert arbeiten kann. Wer dies nicht kann, neigt dazu sich zu verzetteln. Ein weiterer Nachteil ist, dass man eigentlich nie Feierabend hat. Aber dennoch überwiegen die Vorteile für mich sehr.

    Ich bin seit 1997 selbständig. Zuerst neben einem festen Job, später ab 2000 dann komplett. Hauptgrund war der, dass ich mich damals sehr für das Web und die Webentwicklung interessiert habe. Damals war ich SAP Berater und da gab es nur wenige Schnittstellen bzw. waren diese schon mit anderen Köpfen besetzt. Also bin ich ins kalte Wasser gesprungen und habe gekündigt. Ich würde es immer wieder tun.

    Ich arbeite von zuhause aus bzw. beim Kunden vor Ort. Wenn die Motivation sinkt, denke ich an meine Töchter und bin wieder in der Spur. Am nervigsten finde ich tatsächlich die Buchhaltung. Das Finden neuer Kunden war nie ein Problem für mich. Wenn es Leerlauf gibt, kümmere ich mich um eigene Projekte. Die Kunden finden meistens mich und ich muss selten auf die Suche gehen. Deshalb habe ich auch keine Ahnung von Förderungen, habe ich nie gebraucht.

    Wer darüber nachdenkt, sich selbständig zu machen, sollte in erster Linie dafür sorgen, dass er schon vor dem Start über einen gewissen potentiellen Kundenkreis verfügt. D.h. es sollten schon Kontakte vorhanden sein. Woran viele Gründer im zweiten, dritten Jahr scheitern, sind die Steuern. Wenn der erste Jahresabschluss fertig ist, möchte das Finanzamt seinen Obulus haben. Zusätzlich beginnen dann auch die Steuer-Vorausszahlungen. Beides zusammen hat schon so manchem das Genick gebrochen. Von jedem Euro, den ihr einnehmt, solltet ihr maximal 50 Cent verbrauchen, dann seid ihr auf der ganz sicheren Seite.

    Ebenso wichtig ist die Kalkulation des Stundensatzes. Wenn ich sehe, dass sich manche für 25 Euro oder weniger die Stunde verhökern und sich später wundern, warum sie finanziell nicht voran kommen, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Solche Stundensätze sind für Studenten ohne große Verpflichtungen realisierbar. Wer sich ernsthaft selbständig machen möchte, muss besser kalkulieren. Also alle festen und variablen Kosten der Firma zusammen rechnen (Miete, Internet, Möbel, Marketing, Hosting, etc.). Dann ermitteln, was man privat monatlich braucht (Miete, Nahrung, Versicherungen, Sport & Freizeit, Vergnügen, Kleidung, Möbel, Auto, Gedöns). Dazu dann einen Steuersatz von mindestens 30% addieren. Und obendrauf noch Gewinn einplanen. Das Ganze wird dann nicht durch 40×4 Stunden geteilt, da man nur selten seine gesamte Zeit in Rechnung stellen kann. Lieber konservativ mit 25×4 Stunden pro Monat rechnen. Wer dann immer noch auf einen Stundensatz von 25 Euro kommt, sollte bei Mutti ausziehen, sich Freunde und Familie anschaffen oder nochmal von vorne mit der Kalkulation anfangen.

    So, das wars erstmal…

    Gruß,

    Ralf

    Ralf Eggert

    6 Nov 12 at 18:58

  2. @Ralf: Das war jetzt wirklich mal aufschlussreich. Vorallem ist das das erste mal, dass ich eine schlüssige Auflistung sehe, wie sich der Stundensatz berechnen sollte/könnte. Oft les ich nur „NIE unter xy“ oder sowas. Danke 🙂

    KingCrunch

    6 Nov 12 at 20:25

  3. @KingCrunch war nur aus dem Bauch heraus, wenn du es genau wissen willst, dann schau hier:

    http://www.guru-20.info/tools/fhour/

    Viel Spass beim Ausfüllen… 🙂

    Ralf Eggert

    6 Nov 12 at 20:39

  4. Im Prinzip kann ich alles so unterschreiben, was Ralf gesagt hat. Ergänzend noch zu den Vor- und Nachteilen:

    Die freie Zeiteinteilung ist definitiv ein Vorteil. Unter Umständen existiert diese aber auch nur in der Theorie, denn wenn ich z.B. ein Projekt bei einem Kunden vor Ort habe, kann ich dort schlecht mitten in der Nacht auf der Matte stehen, wenn keiner da und alles Dicht ist.

    Aber – und da ist der nächste Vorteil – wenn mir die Projektumstände nicht gefallen oder der Kunde unsymphatisch ist, kann ich das Projekt auch einfach von Vornherein ablehnen.

    Bei den größten Nachteilen bin ich – wie viele Selbstständige – genau mit Ralf auf einer Wellenlänge: Buchhaltung, gaaanz weit vorne auf Platz 1 und erst ganz weit abgeschlagen dahinter dann „nie Feierabend“.

    Zur Frage nach dem besten Marketingkanal: Definitiv Mundpropaganda und ein weit reichendes Netzwerk. Ich kenne aber auch viele Freelancer-Kollegen, die fast ausschließlich über Personalvermittler wie Hayes oder Gulp unterwegs sind. Ich selbst habe noch nie über einen Vermittler ein Projekt gemacht (i.d.R. weil ich immer schon ausgebucht war, wenn die bei mir geklingelt haben). Das beantwortet dann wohl auch gleich die Frage zur Marktlage 🙂

    Die wird übrigens nicht schlechter, sondern eher sogar immer besser. Langsam frage ich mich aber, wie lange das noch so weiter gehen kann, denn das letzte richtige Tief ist schon ne ziemliche Weile her (DotCom-Crash 2002 bis 2004). Rein von der Wahrscheinlichkeit her ist das nächste Tief also überfällig. Aber ich genieße das Hoch, so lange es dauert und will mich gar nicht beschweren 🙂

    Die gute Marktlage gilt übrigens gleichermaßen für Angestellte. Hier also ein gute Tip für alle, die oben „Angestellt, aber unglücklich“ geklickt haben: Es gibt derzeit absolut keinen Grund für irgendjemanden in unserer Branche, der auch nur halbwegs brauchbar ist, in seinem Job unglücklich zu sein. Nehmt Euch ein Herz und sucht Euch was anderes, oder verlangt mehr Geld (oder beides :-)). Die Marktlage gibt das her. Nutzt es, so lange es so bleibt!

    Wo ich oben Gulp erwähnt habe: Dort gibt es auch Statistiken zu Freelancer-Stundensätzen nach Tätigkeit und Bundesland. Wie akkurat die sind, sei mal dahin gestellt, aber auf jeden Fall hilft das einem Zweifelnden Jung-Freelancer, sich für den Anfang zu orientieren.

    Und wo wir bei Stundensätzen sind: Bitte wirklich zu Herzen nehmen, was Ralf geschrieben hat. Kalkuliert seriös. Und unterschätzt nicht die Versicherungen – Ihr braucht eine Krankenversicherung, die sich im Schnitt alle 10 Jahre um das Doppelte verteuert, ihr braucht eine private Altersvorsorge, in die bei derzeitiger Minimalverzinsung mindestens 400 Euro monatlich, eher noch mehr einfließen muss, um im Alter gerade mal auf den Betrag der Grundsicherung zu kommen, und wenn Ihr nicht das Risiko eingehen wollt, daß bei einem einzigen vergeigten Projekt Euch der Auftraggeber so in Grund und Boden klagt, daß Ihr anschließend den Rest Eures Lebens finanziell kein Bein mehr auf den Boden kriegt, dann braucht Ihr auch noch eine entsprechende Haftpflichtversicherung, die in unserer Branche auch noch gerne mit 1000 Euro oder mehr pro Jahr zu Buche schlägt. Und krank wird man auch mal, Urlaub will man auch mal haben… in der Zeit verdient man ja auch kein Geld. Also wirklich, gut durchrechnen, bevor ein zu niedriger Stundensatz angesetzt wird.

    Hm, wenn ich das so lese, klingt das alles recht negativ – aber unter’m Strich hat man doch so viele Freiheiten, daß es sich lohnt. Ich bin jetzt seit Anno 1999 voll selbstständig (mit kurzer Unterbrechung wg. des besagten DotCom-Crashes) und würde es immer wieder tun. Inzwischen habe ich auch meine Frau angesteckt, mit der ich nun zusammen arbeite.

    Zur Frage nach dem „wo arbeiten“: Je nach Projekt. Bei manchen Projekten möchte der Kunde einen permanent vor Ort haben – das mache ich aber nur, wenn das Projekt in Hamburg stattfindet. Bei anderen Projekten ist es egal, dann halt vom Homeoffice aus. Wieder andere Projekte sind mal einen Tag die Woche vor Ort und den Rest Remote. Wie es halt am Besten passt.

    Mein guter Vorsatz für das nächste Jahr lautet aber: Nur noch Remote-Projekte. Denn im nächsten Jahr ist Nachwuchs angesagt und da möchte ich natürlich so viel wie möglich zu Hause sein 🙂

    Markus Wolff

    6 Nov 12 at 22:18

  5. ich war 10 jahre selbständig. bin dann in ein anderes land umgezogen und habe mich schlicht nicht getraut weiter selbständig zu bleiben aufgrund der unbekannten komponente.

    also hab ich mich anstellen lassen und geniesse jetzt (erstmal) das angestellten dasein ohne druck zu verspüren neue aufträge aquirieren zu müssen, was in meiner selbständigkeit die größte hürde war.

    volker

    7 Nov 12 at 08:11

  6. Ich bin angestellt und glücklich. 🙂

    Christopher

    7 Nov 12 at 09:56

  7. Da ich mir den Schritt in die Selbstständigkeit im Moment auch überlege, finde ich die Kommentare sehr hilfreich.
    Was mich noch interessieren würde, ob jemand von euch eine GmbH oder UG oder ähnliches gegründet hat um nicht mit dem Privatvermögen zu haften.
    Und wenn nicht, warum nicht?

    AsusPita

    7 Nov 12 at 20:40

  8. Ich habe 2004 eine GmbH gegründet, aber nicht primär wegen der Haftungsfrage. Mit einer GmbH wird man in manchen Kreisen einfach ernster genommen…

    Ich war aber auch schon Einzelunternehmer und Gesellschafter einer GbR. Habe also schon einiges durch… 😉

    Ralf Eggert

    7 Nov 12 at 21:15

  9. Danke für die Antwort.
    Dann werde ich wohl die UG bevorzugen und dann hoffentlich irgendwann in eine GmbH „aufsteigen“ 🙂
    Ich plane die Selbständigkeit erst mal neben meiner festen Anstellung laufen zu lassen. Würde versuchen diverse Jobs von den Freelancer Portalen zu ergattern, da ich noch keinen Kundenstamm habe.

    btw: Freu mich schon auf dein Buch 🙂

    AsusPita

    7 Nov 12 at 21:45

  10. ich bin bei den Thema immer hin und her gerissen, also ich bin angestellt… glücklich? naja eigentlich nicht es harpert an der Bezahlung, ich hätte gerne soviel Geld das ich mich nicht ausgebeutet fühle, dann wäre ich auch glücklich angestellt, aber ich glaube kein Chef der Welt würde seine angestellten gut bezahlen, was wäre das auch für ein Geschäftsmann?

    Selbständigkeit? Mhhh der Gedanke ist cool aber ich bin so einer der sich zu viele Gedanken um das was schief gehen kann macht, und wenn man dann so was hört wie man braucht 2 bis 3 Jahre um schwarze zahlen zu schreiben braucht man ja ohne Geld in der Hinterhand gar nicht erst anfangen.

    und keinen Feierabend? So richtig kann ich mir das nicht vorstellen
    Was wäre wenn ich mal krank bin?
    Wie ist das mit Urlaub?

    Somit passt auf mich glaube ich die aussage: „Angestellt und unglücklich aber kein A*sch in der Hose selbständig zu sein (bzw. es besser zu machen)“

    Wasrun

    7 Nov 12 at 23:18

  11. Angestellt und nebenbei selbstständig fehlt da noch in der Umfrage 🙂

    IcyT

    7 Nov 12 at 23:47

  12. @Wasrun

    Irgendwer erwähnte das oben bereits, aber gerade unser Sektor erlaubt es schon sehr flexibel mit seiner Anstellung umzugehen. Du bist unzufrieden damit angestellt zu sein, oder du bist unzufrieden mit der Anstellung? Im zweiten Fall: Ich weiß natürlich nicht, was du verdienst, aber wenn dein Chef nicht bereit ist dich deiner Leistung entsprechend (die ich natürlich auch nicht kenne ;)) zu bezahlen, dann geh und such dir wen, der es tut!

    Vielleicht auch kurz mein Statement:
    Ich hatte oben „angestellt, aber würde gerne selbstständig sein“ ausgewählt, allerdings bin ich auch nicht unglücklich. Warum bisher nicht selbstständig gemacht? Faulheit, Feigheit und die Tatsache, dass es mir an potentiellen Kunden mangelt

    KingCrunch

    8 Nov 12 at 10:29

  13. @AsusPita Überleg Dir das gut mit der UG (oder auch GmbH oder sonst eine Kapitalgesellschaft). Wenn Du das nicht wirklich, wirklich brauchst, machst Du Dir damit unnötig das Leben schwer und bürdest Dir höheren Verwaltungsaufwand auf. Zum Beispiel kannst Du nicht einfach eine Einnahme/Überschuss-Rechnung am Jahresende machen, sondern Du musst bilanzieren. Es werden striktere Anforderungen an die Buchführung gestellt. Du musst Dich in’s Handelsregister eintragen lassen. All das kostet extra Zeit und Geld.

    Risiken absichern kannst Du genau so mit einer guten Haftpflichtversicherung, die einspringt, wenn mal was richtig schief gehen sollte und daraufhin jemand mit Schadenersatzforderungen ankommt. Und das ist ja eigentlich das größte Risiko für IT-Freelancer, denn, mal ehrlich, was haben wir denn schon nennenswert an Kosten (so lange wir keine teuren Büroräume mieten und/oder Angestellte beschäftigen)?

    Und eine Kapitalgesellschaft ist auch kein absoluter Schutz für das Privatvermögen. Du kannst als Geschäftsführer unter bestimmten Umständen immer noch persönlich verklagt und in Haftung genommen werden.

    Daher: Kapitalgesellschaft nur, wenn es wirklich für das persönliche Vorhaben Vorteile bringt.

    Markus Wolff

    11 Nov 12 at 03:48

  14. Nabend!
    Sehr interessant was ich hier lese! Eine Menge Fragen, die ich diesbezüglich schon immer hatte wurden beantwortet. Auch interessant war, dass hier welche waren die zu feige sind… so gehts mir auch. Nicht das ich ernsthaft überlege selbstständig zu werden, aber ein paar Gedankenspiele bin ich mal durchgegangen und mir gehts ähnlich wie Wasrun, es wäre irgendwie cool aber trauen würde/tue ich mich nicht.
    Angenommen jemand von den bereits selbstständigen MÜSSTE mich überzeugen, was wären die Argumente? Gibt es ein „Angebot, das ich nicht ausschlagen könnte“? 🙂

    Patrick Burke

    15 Nov 12 at 19:18

  15. Kann mich Ralf Eggert nur anschliessen.
    Bin selbständig und sehr glücklich damit.
    Ich würde es gar nicht mehr aushalten, nicht der eigene Chef sein zu können.

    Auch bin ich der Meinung als Angesteller kann man sich nur innerhalb von dem Rahmen weiterentwickeln, den der Arbeitgeber vorgibt – ausser man wechselt permanent.

    Die Sache mit den Steuern usw. war mir von Anfang an klar. Klar war mir nicht, dass es doch nochmal ein erheblicher Unterschied ist, ob man ein paar ‚Stammkunden‘ auf Stundenbasis hat oder komplett am freien Markt agiert.
    Am freien Markt gehts dann auch schnell mal um Verträge, Kunden mit Konkursen, Leute die einem ausnutzen wollen usw.
    Ich bin der Meinung auch hier braucht es ein paar Jahre, bis man einmal die groben Dinge so halbwegs erlebt hat – eine gesunde Portion Menschenkenntnis vorausgesetzt.

    Ein wichtiger Punkt in unserer Branche ist noch, dass Alles extrem kurzlebig ist.
    Wer erinnert sich noch an Firmen wie Napster und Co? Genauso ist es als Selbständiger oder als Firma in dieser Branche. Man muss permanent dran bleiben – sowohl technisch als auch beim Geschäft.

    Ich beobachte im Moment, dass teilweise die Marktpreise (Pauschalpreise für Projekte) fallen, da heute mit weniger Aufwand mehr erreicht werden kann (Frameworks, Basis aus früheren Projekten, etc.) und langsam auch die Bildungsinstituionen verstärkt brauchbare Leute auf den Markt schicken und die Konkurrenz einfach mehr wird.

    Ein Punkt ist mir auch klar: Bis zur Pension werde ich es nicht schaffen, konkurrenzfähig zu Coden. Bereits jetzt setze ich auf jungen Nachwuchs für die Umsetzung und versuche mich verstärkt in Richtung Projektmanagement, Konzeption, Consulting und Seminare zu entwickeln.

    Bzgl. Urlaub, Krank sein usw.:
    Ist kein Thema – als Angesteller definiert man kranksein ganz anders als in der Selbständigkeit. Und der Urlaub bzw. die Zeit für den Urlaub muss halt in der Jahreskalkulation schon mitberücksichtigt sein. Die ersten Jahre gibts halt nicht so viel Urlaub – später einmal vielleicht mehr als in jedem Angestelltenverhältnis.

    Bernhard

    17 Nov 12 at 12:56

  16. @Markus Wolff: habs jetzt erst gelesen: alles Gute schonmal für den Nachwuchs – ich kenn das auch.

    Tipp am Rande: ich hab ein Büro ganz in der Nähe meines Heims. Daheim arbeiten mit Familie geht bei ganz kleinen Kindern noch recht gut – wird zwischendurch um einiges schwieriger und mit größeren (hoffentlich) wieder leichter.

    Im Büro kann ich mich wesentlich besser konzentrieren, es geht mehr weiter und kann daheim abschalten.
    Mit arbeiten daheim bei Familie vermischt sich privat und Arbeit irgendwann zu sehr – hat mich zeitweise ziemlich fertig gemacht. Geht aber sicher nicht Jedem so.

    Bernhard

    17 Nov 12 at 13:04

  17. Sehr aufschlussreiche Kommentare. Ich habe mich neben dem Angestelltenverhältnis selbstständig gemacht, allerdings bin ich momentan noch in der Aufbauphase ohne nennenswerten Kundenstamm. Neben dem freelancen versuche ich aber auch noch durch eigene Projekte ein bisschen was aufzubauen, mal schauen, was sich da noch so ergibt.

    Ich habe das ganze auch als Kleingewerbe laufen, mache also nur eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung und weise keine Mehrwertsteuer aus.

    Um das ganze wirklich richtig aufzuziehen, fehlt mir auch noch ein bisschen der Mut bzw. die Unterstützung. Wirklich gut stelle ich es mir nur in einer Kooperation vor, also mit einem Geschäftspartner, damit man nicht ganz alleine vor sich hinwerkelt. Außerdem gehöre ich (denke ich 😉 ) zu den Menschen, denen es nicht an Sachkenntnis mangelt, aber die Probleme hätten, seine potentiellen Kunden von sich zu überzeugen. Wie überzeugt ihr eure Kunden? Wie angelt ihr euch ein Projekt?

    Lg,
    Daniel

    Daniel Jost

    18 Nov 12 at 17:45

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