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Mein Montag auf der IPC SE 2010 in Berlin

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Meine zweite PHP-Konferenz (wenn man die Unconference 2009 dazuzählen möchte) startete gestern, aber nicht alles läuft so wie es laufen sollte.

Um 3:15 klingelte der Wecker. 3:45 losgefahren, noch 2 Personen aus Bielefeld abgeholt die mit nach Berlin fahren wollten (Mitfahrzentrale) und dann auf die Autobahn. Alles lief super, bis zum Ortsschild Berlin: Stau, 12 Kilometer. Von 8 bis 9:30 also Zeit verloren und die erste Session auf der Konferenz direkt verpasst, den Vortrag über Zend Framework und Doctrine hätte ich sehr gern gesehen ;-(

Die interessanteste Session des Tages war für mich die Präsentation von „PHP Tool Integration“ (PTI). Schonmal gehört bei Nils im Blog, doch „wir hatten ja bereits die entsprechenden Tools auf dem Continuous Integration (CI) Server im Einsatz“, also brauche ich das nicht mehr auf der Workstation. Mit diesem Eclipse-Plugin ist es möglich, PHPUnit, PHP_Codesniffer, PHP Depend und PHP Copy/Paste Detector zu integrieren und direkt aus der IDE heraus mit einem Klick auszuführen. Doch ich habe mich geirrt, Sven hat mich umgestimmt.

Am interessantesten ist es aber wenn man die Validatoren aktiviert, sodass bei jedem Speichervorgang die entsprechende Klasse bzw. Datei durch die Tools laufen und bei Problemen direkt im Quelltext Marker gesetzt werden. Wenn eine Zeile also nicht dem Codestandard entspricht wird die Zeile markiert. Oder wenn die Tests einer Klasse fehlschlagen wird das direkt nach dem Speichern angezeigt. Spitzen Sache, so muss man nicht auf das Feedback des CI-Servers warten nach dem Push.

Apropos Git, der nächste Vortrag behandelte „Git für Fortgeschrittene“. Themen wie rebase und bisect kamen auf den Tisch, aber wirklich neues für meinen Praxis-Alltag gab es nicht.

Nach dem leckeren Mittagessen sprach Johann-Peter Hartmann darüber wie man Architekturen überlebt bzw. wie Architekturen überleben. Nach der Vorstellung verschiedener Architekturen ging er darauf ein wie man sie auswählt und so flexibel hält dass später leicht Erweiterungen und Änderungen möglich sind. Architekturen müssen mit den Anforderungen wachsen, und das wichtigste ist innerhalb weniger Wochen mit agilen Methoden schnell Changes machen zu können. Gespickt mit einigen coolen Sprüchen war diese Keynote hörenswert. Johann hat sich vorher bereits entschuldigt dass er sich vertan hat mit dem Tag des Vortrags, sonst wäre es „nicht so eine ernste Präsentation“ geworden. Heute will er das wieder gut machen, ich freu mich drauf.

Die beiden Nachmittagsvorträge fand ich beide eher uninteressant. Der vorgestellte Preprozessor für PHP dürfte für fast niemanden wirkliche Vorteile bringen, da die meisten Projekte keine nennenswerten Systemabhängigkeiten haben. Einzig interessant könnte es sein wenn man verschiedene Versionen der Software verteilen möchte (beispielsweise eine kostenlose Version und eine Kaufversion). Ich persönlich werde den Preprozessor wohl nicht brauchen in naher Zukunft.

Manuel Pichler stellte in seiner Session nochmals die Vorteile eines Continuous Integration Servers vor und plädierte für Continuous Deployment. Doch wenn man bereits eine entsprechende Umgebung in der Firma hat gab es kaum Neuigkeiten, und wenn ich es richtig mitbekommen habe hatten die meisten bereits CI im Einsatz. In der anschliessenden Fragerunde plauderte Manuel ein wenig aus dem Firmen-Nähkästchen, diese Minuten waren zumindestens für mich die interessantesten.

Da ich einen 3-tägigen Konferenzpass habe bekam ich beim Check-In ein kleines Netbook. Da das WLAN des Netbooks nicht funktionierte führte das Orga-Team im Laufe des Nachmittags ein Update durch. Danach wurde zumindestens das Konferenz-Netz erkannt, doch die Verbindung brach alle 1-3 Minuten ab. Das Touchpad ist auch nicht nutzbar, sehr ungenau und eigenwillig ist es ein absoluter Krampf, den Mauszeiger zu positionieren. Die Leertaste reagiert nur wenn man exakt mittig draufdrückt. Der Akku ist nach einer Stunde Benutzung bereits leer.

Abends im Hotel gab es dann noch einige Überraschungen. Die Angabe der Kreditkarte meines Chefs bei der Reservierung sei nicht genug, es müsse noch eine Bestätigung per Fax oder Email kommen. Wofür das gut sein soll weiß ich nicht, denn diesen formlosen Text hätte man auch fälschen können. Naja, dank meines Chefs haben wir das Problem jedoch schnell behoben. Die WLAN-Verbindung im Hotel war genauso labil wie auf der Konferenz, doch nach einem kompletten Update des Netbooks scheint es nun stabil zu laufen.

Für 49 Euro pro Nacht kann man natürlich kein Traumzimmer erwarten. Statt eines Queennsize-Betts zwei Einzelbetten, der Fernseher lieferte am verregneten Abend nur ein sehr pixeliges Bild. Die Dusche ist für mich als 1,95m großen Menschen zu niedrig, man kann nur gebückt drunterstehen, die Klimaanlage kühlt das Zimmer auch nach Stunden nicht herunter, und dabei ist es draußen nicht einmal warm.

Das war also der erste Tag in Berlin.

PS: Gestern gab es auch die erste Flattr-Abrechnung, 2 Euro ausgegeben und 1,80 Euro „eingenommen“. Bin sehr gespannt wie das weitergeht, aber ein gutes Gefühl ist da, anderen Projekten die es verdient haben ein paar Cent beschert zu haben.

Written by Michael Kliewe

Juni 1st, 2010 at 12:21 pm

4 Responses to 'Mein Montag auf der IPC SE 2010 in Berlin'

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  1. Na Du bist ja ein Gangsta, da biste in Berlin und schaust abends auf’em Zimmer fern. Das gibt Abzüge in der Streetcred ;D

    Harald

    1 Jun 10 at 15:53

  2. Berlin ist ne dreckige town da will ich gar keine creds, ich schwör. Das U-Bahn Netz, Bus-Netz und S-Bahn-Netz ist recht verwirrend für nicht eingeweihte, hab 45min für 3 Kilometer gebraucht… Mal sehen wie meine Meinung morgen Abend ist, werde heut Abend die PHP Usergroup Berlin besuchen und morgen Abend wieder abreisen.

    Michael Kliewe

    1 Jun 10 at 16:38

  3. S-Bahn-Netz ist ein Kreis mit Kreuz. Viel einfacher gehts nicht 😉 U-Bahn … Nagut, bissel wirr :>

    Nebenbei sind 3km nicht mal 30min Fußweg :p

    KingCrunch

    3 Jun 10 at 09:53

  4. Da ist ja das schlimme 😉

    Aber ich habe mich auch etwas verlaufen muss ich zugeben, Bus und Bahn waren nicht das einzige Problem. Die Hausnummern auf der Friedrichstraße waren auf der einen Seite 94, 96 usw, also bin ich in die Richtung gelaufen, bis ich dann durch Zufall auf der anderen Seite 136, 134, 132 sah, also genau andersrum. Toll, Berlin!
    Ich also wieder zurück und 200m in die andere Richtung, schon war ich da. Man muß also nur wissen wie es funktioniert.

    Am U-Bahn-Kartenautomat habe ich auch ungefähr 5 Minuten zugebracht bis ich rausgefunden hatte ob ich nun eine Kurzstrecke, Einzelfahrkarte (AB), Einzelfahrkarte (ABC) oder lieber gleich eine Tageskarte (AB oder ABC) kaufen mußte. Aber auch dabei gilt: Wenn man weiß wie es funktioniert ist es kinderleicht 😉

    Michael Kliewe

    3 Jun 10 at 11:35

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