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Developer Conference Hamburg 2012, Tag 1

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Morgen startet die zweite Developer Conference Hamburg und ich glaube es wird großartig. Ich schreibe diese Sätze am Vorabend, Donnerstag, auf dem Hotelzimmer, denn zum ersten Mal fahre ich nicht früh morgens los zur Konferenz, sondern gönne mir ein Hotelzimmer die Nacht davor. Die Konferenz morgen beginnt bereits um 8 Uhr, und das würde 4 Uhr Aufstehen bzw. Losfahren bedeuten. Nun sitze ich hier also, tippe ein paar Zeilen und werde mich gleich hinlegen, damit ich morgen um 7 Uhr aufstehen kann und um 8 Uhr auf der Konferenz sein werde. Dann mal gute Nacht!
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Der nächste Morgen, ich bin gerade aufgestanden und mache mich fertig für die Konferenz. Dort gibt es gleich auch erstmal ausführlich Frühstück, was ich sehr begrüße. Na dann mal los!
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Angekommen bei OTTO, einem großen Gelände mit großen Gebäuden, finde ich schnell den Konferenzbereich, ein dafür gebauter Teil im Erdgeschoss mit 4 sehr modernen Konferenzräumen. Es füllt sich rasch, sodass ich mich, nachdem ich noch keine bekannten Gesichter finden konnte, in den großen Raum verkrümle und diese Zeilen schreibe, denn es geht gleich los mit der Eröffnung und Keynote.
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Die Keynote war direkt ein guter Einstieg in die Konferenz, gehalten von Lutz Prechelt über den plat_forms Wettbewerb. plat_forms ist eine wissenschaftliche Arbeit um herauszufinden wie sich Webplattformen unterscheiden bzw. was sie gemeinsam haben. Es treten Teams unterschiedlicher Plattformen (Programmiersprachen) gegeneinander an, die alle in Dreierteams die selbe Aufgabe innerhalb von 25 Stunden lösen müssen. Zwei Mal wurde es bereits durchgeführt, 2007 und 2011, und es waren PHP, Perl, Java und Ruby(nur 2011) vertreten.
Teilweise vorhersehbare Ergebnisse, teilweise nicht wirklich aussagekräftige Ergebnisse, weil sie von dem Vorwissen der Teams abhängen und von den verwendeten Frameworks. Trends sind hier und da absehbar, aber an vielen Stellen hakt der Vergleich gewaltig. Ein guter Vortrag, ein toller Speaker.

Der zweite Vortrag zeigte die neue Architektur der OTTO Group, die aufgebaut wurde bzw. noch wird um eine neue große flexible serviceorientierte Architektur für die Zukunft aufzubauen für die dutzend Shops die zur OTTO Group gehören. Ziemlich abstrakt, ziemlich kompliziert weil maximal flexibel und skalierbar. Habe leider wenig Dinge mitnehmen können, trotzdem interessant es mal gesehen zu haben mit was für Monstern sich andere rumschlagen.

Continuous Performance von Tobias Schlitt und Manuel Pichler wurde erstmal kurzerhand in einen größeren Raum verlegt, die flexiblen Veranstalter tauschten 2 Minuten vor Beginn noch schnell die Räume, sodass niemand auf dem Boden sitzen musste, Lob bzgl. dieser schnellen Reaktion.
Die Performance seiner Services und Webdienste kontinuierlich zu testen zeigt oft erstaunliche Einsichten, ist wichtig bei neuen Features, wenn mehr Last entsteht möchte man vorher getestet haben ab wann ungefähr die Plattform den Geist aufgeben wird, um Lastspitzen zu Weihnachten testen zu können und auch nachträglich sehen zu können wann die Performance eingebrochen ist. Das kann eine neue Version sein, das vor 2 Wochen gepusht wurde, aber auch der Ausfall oder ein Performance-Problem bei einem 3rd Party Dienst.
Tool der Wahl ist nicht siege oder apachebench, sondern JMeter. Komplexe Klickpfade, sehr reelle Benutzeraktionen können nachgestellt werden. Einzelne Features von JMeter wie Thread Groups, Sampler, Timer usw. wurden kurz angesprochen, gefolgt von einer Live-Demo. Insgesamt hätte man in den Titel auch „JMeter“ mit unterbringen können, dann hätte man gesehen dass es (leider) nur auf ein Tool hinausläuft, hatte gehofft noch mehr (neue) Tools kennenzulernen. Aber JMeter wurde in der kurzen Zeit gut vorgeführt und ich hoffe dass mehr Leute es nun nutzen werden.

Während der Mittagspause überlegte ich lang ob ich mich in eine der beiden langen Schlangen zum Mittagessen stellen sollte, entschied mich dann jedoch dazu in den großen Raum „NetImpact“ zu gehen und 2 kurze Vorträge zu hören über talend und Coyo.
Den genauen Einsatzzweck von talend habe ich nicht verstanden, es ist ein Big Data Integrationstool mit dem man Hadoop-Installationen steuern und mit wenigen Klicks Aufgaben für Big-Data-Systeme zusammenklicken kann, mit einer Eclipse-basierten Umgebung. Hmm, war zu kurz bzw. zu unverständlich fand ich. Kenne mich da aber auch nicht wirklich aus im Big-Date Umfeld.
Coyo ist ein Intranet Social Network, einige Features von Facebook abgeschaut wie z.B. Streams, und es ist relativ viel drin was man intern in größeren Firmen brauchen könnte, wie eine mächtige Suche, Profile, Raumplanung etc.

Danach ging es für mich weiter mit „Webapplikation reloaded mit node.js und HTML 5″ – Teil 1″,
wo ich leider schnell merkte dass es dort bei 0 anfing und ich mir tolle neue Dinge erwartet hatte. Websockets kurz in einer Demo gezeigt, node.js Eventloop erklärt, npm vorgeführt, hmm. Da hätte ich mir doch wahrscheinlich lieber die Einführung in Hadoop anschauen sollten, da hätte ich dann noch was neues kennenlernen können.

Da ich mich fast überhaupt nicht mit Symfony auskenne und nur das weiß was man so hier und da liest, waren die Einblicke von Mario Müller von trivago in ihr Symfony 2 Projekt durchaus lehrreich. Es ging darum ein passendes Framework auszuwählen, er zeigt Zahlen, berichtete von ihrer Alpha-Version der neuen Suche und wie „langsam“ es da erschien, welche Tricks und einfachen Handgriffe gemacht wurden um eine schnellere Beta Version mit Performance Verbesserungen zu erhalten mit relativ wenig Aufwand, und dann packte Mario noch ein paar mehr Tricks aus wie mehrere AppKernels, Deaktivierung von Twigs Autoescaping usw. Insgesamt ein toller Vortrag darüber wie man eine in die Jahre gekommene Komponente neu schreiben kann, mit einem aktuellen Framework und mit den Zielen Wartbarkeit und Performance in Vordergrund. Hat mich auf jeden Fall angetrieben mir Symfony 2 mal näher anzuschauen.

Den Slot zwischen 15 und 16 Uhr ließ ich sausen (Raum war eh zu voll) und unterhielt mich unter anderem mit Mario über trivago, Symfony 2, spezifische Probleme und Lösungen der aktuellen Umgebung, etwas fachsimpeln halt.

Nach dem Kuchen ging es weiter mit der letzten Session „Qualitätssicherung in Webprojekten“, in der Sebastian Springer nach der kurzen Einführung warum kontinuierliche Qualitätssicherung Sinn macht und wichtig ist, auf diverse Tools ein die er im Frontendbereich, sprich Javascript, einsetzt um dort Qualität zu messen und für Qualität zu sorgen. Inspection im kleinen direkt in der IDE für schnelle Rückmeldung während des Schreibens (diverse Plugins für WebStorm/PHPStorm), im großen dann mittels Jenkins. An beiden Stellen sollte man die folgenden Tools kennen und einsetzen: JSLint, Copy-Paste-Detection (Java PMD), für Unit Tests das Tool Jasmine und für Akzeptanztests Selenium in Form der IDE bzw. des Servers. Leider nichts neues, und es betraf Javascript, hab ich irgendwie gar nichts mit am Hut. Hätt ich mir mal die Beschreibung vorher durchgelesen, dann hätt ich gesehen dass es um Javascript-Qualitätssicherung geht. Nunja, mein Fehler.

Als letzter Punkt stand noch eine Podiumsdiskussion auf dem Plan, die mit 5 Personen die alle etwas zu erzählen hatten und auch unterschiedliche Meinungen hatten, sehr gelungen war. Das Publikum wurde mit eingebunden, es ging um moderne Architekturentscheidungen, SOA oder nicht, und auch viele verwandte Themen wie technical dept und lean startup wurden angesprochen, eine durchaus interessante Runde mit unterschiedlichen Meinungen bei unterschiedlichen Ausgangspunkten bzw. Kontexten.

Alles in allem ein gelungener Tag, viele Leute, und Vorfreude auf den morgigen Tag.

Written by Michael Kliewe

September 8th, 2012 at 9:45 am

3 Responses to 'Developer Conference Hamburg 2012, Tag 1'

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  1. […] – Der praktische PHP Blog Developer Conference Hamburg 2012, Tag 2without commentsNach dem ersten Tag folgt der zweite, und ich kam Viertel vor 9 auf der Konferenz an. Also noch fix frühstücken […]

  2. […] Jahr (Tag 1, Tag 2) war ich auf der DCHH mit 400 Teilnehmern, dieses Jahr mit 1500 dürfte es sehr interessant […]

  3. Entwickler im Bereich HTML, Perl, Java und Ruby konnten in einem Kurs mehr über den Einsatz von Computersoftware erfahren. Dazu war eine Anreise am Vorabend zum entsprechenden Hotel möglich. Im Kurs selbst ging es um die HTML Dinge, um PHP, Perl, Java und Ruby näher einzusehen. Die Kursleiter waren sehr gut auf die Aufgabe vorbereitet. Dreijährig fand diese Veranstaltung am 7. bis 8. November 2013 in Hamburg statt. Anzunehmen ist, dass es wieder eine Tagung 2014 geben wird, denn in dem Bereich gibt es ständig etwas Neues.

    Martin

    26 Nov 13 at 16:16

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